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Samstag, 24. Mai 2008

GR 11: 7 Wochen zu Fuß durch die spanischen Pyrenäen, vom Mittelmeer zum Atlantik, 800 km, 40.000 Hm.


Teil I:   Cap de Creus - Espot
Teil II:  Espot - Sallent de Gallego - durch die Zentralpyrenäen
Teil III: Sallent de Gallego - Cap Higuer

TEIL I - vom Cap de Creus bis Espot  

Während der Tour 2008 entstanden zahlreiche Notizen und viele Fotos. Den Kern davon will ich hier als Tourbericht präsentieren. Bei meinen Planungen habe ich immer gerne auf solche Berichte zurückgegriffen um mir zu Hause die Vorbereitung zu erleichtern und auch um die Vorfreude auf die Tour zu geniessen. Die Tour selbst war die schönste Trekking-Tour die ich bislang gemacht habe, sicher auch, weil ich 2 Monate Zeit hatte und das vom Gefühl her nicht vergleichbar ist mit einer Wochentour. Das Gebiet der Pyrenäen war Neuland für mich, hat mich aber so fasziniert, dass ich 2010 wieder zurückgekommen bin und mich an der HRP, der Haute Randonée Pyrénéenne versucht habe, teils auch auf Etappen des GR 10. Aber das ist ein anderer Bericht... Den GR 11 wollte ich ursprünglich alleine laufen, bin dann aber zusammen mit Günther gestartet, einem Freund, den ich von zahlreichen Klettersteigtouren und anderen Unternehmungen her kenne. Günter ist 70 (!), ich damals 44.  Ich kenne niemend, der diese Tour mit 70 Jahren auch nur begonnen hätte, aber Günther ist eine absolute Ausnahmeerscheinung.



Vorbereitung
Neben dem bei "Ausrüstung" erwähnten Handbuch vom Conrad Stein Verlag waren für mich zwei Webseiten wichtige Planungsgrundlage, die man in der Vorbereitung einer solchen Tour (zumal wenn es die erste Pyrenäen Tour ist) unbedingt besuchen sollte.
www.mitrucksack.de (alle Infos die man braucht)
www.fastpacking.de (und auch hier viele Infos)


Ausrüstung
Neben den üblichen Dingen (Kleidung, guter Trekking-Rucksack, gute/feste Schuhe, Kompass usw.) hatte ich folgende Ausrüstungsgegenstände dabei, die ich teils auch extra für den GR 11 neu gekauft habe. Auswahlkriterien waren Zweckmäßigkeit, Qualität und Gewicht.
- Guide: Conrad Stein Verlag outdoor Handbuch Pyrenäenweg - GR11. Einigermaßen zuverlässig, gute Basisinformationen, manchmal Veränderungen vor Ort, die sich einfach im Laufe der Zeit ergeben. Insbesondere die genannten Öffnungszeiten von Refugios und Campingplätzen sollte man "sportlich" nehmen. Es kommt vor Ort immer darauf an wie das Wetter ist und ob es sich für die Betreiber schon lohnt zu öffnen. Ich habe meine Updates zum Handbuch an den Verlag Conrad Stein geschickt, sie sind dort, neben Kommentaren und Aktualisierungen von anderen Lesern, auch zu lesen.
- Karten: die spanischen "mapa excursionista - carte de randonées" des Institut Cartogràfic de Catalunya und ebenfalls vom genannten Institut für die ersten Etappen die "Mapa comarcal de Catalunya - Alt Emporda - 02". Die Karten haben ihren Dienst getan, manchmal gab es kleine Abweichungen.
- Zelt: Salewa Ultima II, 2.5 kg, 1-2 Personen, schnell aufgebaut, bin total zufrieden damit.
- Iso: Trangoworld skin micro lite von casa artiach, 500 gr (!), kleines Packmaß, rutschfeste Oberfläche und gute Wärmereflektion.
- Schlafsack: Mountain Equipment helium 250, 500 gr (!), kleines Packmaß, 2 - 25 Grad Celsius, extrem bis - 9 Grad Celsius, für meinen Geschmack auch in kalten Nächten in Kombi mit Fleece etc. völlig OK.
- Kochen: Brenner primus Expresstove (72 gr), zusätzlich ein Steckkartuschenadapter. Dadurch hatte ich die Möglichkeit Kartuschen mit und ohne Schraubventil zu nutzen. Kochtopf aus Titan  von Snow Peak. Geschirr: superleichtes "Faltgeschirr" aus Plastik von Orikaso, hat sich absolut bewährt.
- Gamaschen, Pickel und Steigeisen habe ich mir unterwegs in Vielha gekauft, für einige Etappen in den Zentralpyrenäen. Gamschen würde ich aus heutiger Sicht bei einem Start Ende Mai / Anfang Juni von Anfang an mitnehmen, auch für Regentage. Pickel und Steigeisen sind nicht zwingend erforderlich, können aber hilfreich sein und je nach Verhältnissen doch wichtig.

Anreise (23.05.2008)
Mit Ryanair von Karlsruhe nach Girona. Vom Flughafen Girona mit dem Bus zum Busbahnhof Girona (am Bahnhof) und von dort weiter mit dem Bus Richtung Roses und schließlich nach Cadaques, von wo aus die Trekking-Tour starten sollte. Im Bus verliere ich meinen Fotoapparat. das geht ja gut los. Übernachtung: auf dem Campingplatz von Cadaques.

Wir haben für Anreise und Start Cadaques ausgewählt, weil man hierher gute Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat und man von Cadaques aus auch zu Fuß zum Cap de Creus gelangt. Man ist also nicht auf Taxi oder andere komplizierte Strategien angewiesen.

Start (24.05.2008) 
Am Folgetag müssen wir nun also zuerst von Campingplatz in Cadaques zum Cap de Creus kommen. Entlang des Küstenwanderweges kommen Günther und ich in 2-3 Stunden von Cadaques zum Cap de Creus. Der Weg ist interessant, bietet immer wieder schöne Blicke auf Meer und Buchten. Die Idee über Cadaques zum Cap de Creus zu wandern können wir nur empfehlen.

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Tag 1: Cap de Creus >  >  > Port de la Selva, 24.05.2008 - 840 hm auf - 870 hm ab - 8 h - 27 km -

GR 11 - Etappe Tag 1
Nachdem wir vom Campingplatz in Cadaques den Küstenwanderweg  bis zum Cap de Creus gelaufen sind, stehen wir also endlich am Startpunkt des GR 11. Vor uns liegen ca. 800 km Trekking. Das Highlight am Cap de Creus ist für mich das Gefühl, endlich hier zu stehen, die Füsse noch ins Mittelmeer zu hängen und dann endlich - nach all den Vorbereitungen - die 1. Etappe des GR 11 zu beginnen. Man merkt auf diesen ersten Kilometern dann ziemlich bald, dass man einen (zu?) schweren Rucksack hat, was am Abend in La Port de la Selva dazu führt, dass wir erste "Ausmusterungen" vornehmen und den Rucksack etwas leichter kriegen. In den Abfall fliegen die Reserverflasche "Anti-Brumm", das Reclam-Heftchen für einsame Zeltabende, die Tube mit Pesto-Soße (die eh nicht dicht war...) und andere Kleinigkeiten.
Die Strecke vom Cap de Creus nach Port de la Selva selbst ist schön aber unspektakulär. Der Weg war ohne Problem zu finden, außer an dem verfallenen Hof Mas Vell, weil dort nach dem Hof ein Schild davor warnt weiterzugehen. So weit wir es verstanden haben steht da etwas mit Privat und wilden Tieren drauf und wir zögern weiterzugehen, schauen uns um, studieren die Karte, laufen ein Stück in eine andere Richtung und kehren dann wieder zurück zum Schild. Denn genau hier muss man einfach weiter auf dem Weg bleiben, am Schild vorbeilaufen und und nach einigen Minuten sind dann auch wieder die GR 11 Markierungen da. Eine ähnliche Szene, genau an dieser Stelle, kann man im Bericht von Werner Hohn (Etappe 10)  nachlesen, dort findet sich auch ein Bild dieses Schildes. Übrigens ist auf dieser Seite auch der Weg von Cadaques zum Cap de Creus beschrieben.

Während wir am Hof Mas Vell zögernd und irritiert die Karte studieren, treffen wir auf drei junge Spanier, die auch heute den GR 11 begonnen haben und die ebenfalls nicht so recht wissen in welche Richtung sie weiterlaufen sollen.

Einer der drei läuft in Turnschuhen, weil ihm das Gelände für die schweren Bergschuhe zu einfach ist. Wir treffen alle drei später noch einmal. Sie sitzen am Wegrand und der mit den Turnschuhen hat sich einen rostigen Nagel in den Fuß getreten. So wie das aussieht ist es für ihn bereits am ersten Tag das Ende des GR 11. Wir bieten Verbandszeug an, die drei haben aber alles dabei. Da ich meinen Foto bei der Busanreise nach Cadaques verloren habe gibt es leider keine Bilder dieser Etappe. In La Port de la Selva angekommen wollen wir auf dem zum Hostal L'Arola gehörenden Campingplatz übernachen, welcher aber noch geschlossen ist. Danach erkundigen wir uns in der zentral gelegenen Touristinfo nach einer günstigen Übernachtungsmöglichkeit und entscheiden uns für das Hostal La Tina: klein, familiär und empfehlenswert.
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Tag 2: Port de la Selva >  >  > Llanca, 25.05.2008 - 680 hm auf - 680 hm ab - 5 h - 13 km -

GR 11 - Etappe Tag 2
Beim Start in Port de la Selva regnet es stark. Günther entschliesst sich daher entlang der Küste nach Llanca zu laufen, ich will aber unbedingt über die Hügel, den "normalen" Weg machen, mich auspowern, Höhenmeter machen. Wir werden uns in Llanca wieder treffen. Zum Regen kommt noch ziemlich heftiger Wind dazu, so dass beim Aufstieg zum Benediktinerkloster St. Pere de Rodes immer wieder starke Böen von der Seite kommen. Es macht mir trotzdem Spass, ich habe das Gefühl dass es jetzt - mit dem ersten Aufstieg - richtig los geht. Das Kloster selbst schaue ich mir nur von aussen an, da ich durch den Aufstieg ziemlich verschwitzt bin und Regen und Wind das ihre dazu beitragen, dass ich nicht lange rumstehen und auskühlen, sondern weitergehen will.

Der Weiterweg nach dem Kloster verläuft zunächst über Schotterwege, teils auch über kleinere Pfade, letztlich hinunter nach Llanca. Das Wetter ist mittlerweile wieder etwas besser geworden, aber insbesondere meine Schuhe sind durch und durch nass. Der einzige Ausrüstungsgegenstand, den ich bei dieser Tour im nachhinein zusätzlich von Anfang an mitnehmen würde, sind Gamaschen. Ich habe mir einige Wochen später dann welche gekauft, wegen den Schneepassagen in den Zentralpyrenäen, aber sie wären auch bei Regen und Passagen in nassen Wiesen sehr nützlich gewesen. In Llanca treffe ich Günther wie verabredet im Hafen wieder. Wir mieten uns in einer Pension ein und gehen Abends im Hafen Tapas essen. Teuer, aber gut.

Tag 3: Ruhetag in Llanca, Fotoapparat kaufen (endlich kann ich Bilder der Tour machen), Schuhe trocknen, Paket mit unnötigen Dingen nach Hause schicken (z.B. einen Wasserfilter, den ich auf dem GR 11 dann nie wirklich vermisst habe). Rucksack wird erneut leichter.

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Tag 4: Llanca - Haus Mirapols, 27.05.2008 - 1370 hm auf - 930 hm ab - 11 h - 30 km
GR 11 - Etappe Tag 4

Diese Etappe ist im "outdoor guide" mit 12 Stunden und 41 km bis La Jonquera angegeben. Das war nicht zu schaffen, da die Angaben einen Rechenfehler enthielten und der Weg mindestens mit 16 Stunden zu veranschlagen ist. Wir haben daher 2 Tage benötigt und eine Zeltübernachtung beim "Haus Mirapols" eingelegt. 

Der Weg aus Llanca heraus verläuft über Hügel und vorbei an der kleinen Kapelle St. Silvestre. Dort gibt es eine intakte Quelle, bei welcher wir unsere Wasservorräte auffrischen. Aber ein heftiges Gewitter überrascht uns hier, so daß wir an die Kapelle gelehnt Schutz suchen. Von der Kapelle weg folgen wir einem kleinen Pfad bergauf, der auf einen weiter oben befindlichen Schotterweg zuläuft.

Im Verlauf der Etappe kommen wir durch das malerische Dorf Vilamaniscle und dann zum Kloster St. Quirze de Cholera. Ein paar Meter neben dem Kloster befindet sich das Restaurant Corall de St. Quirze, aber ohne Übernachtungsmöglichkeit. Wir machen hier Rast, trinken Cafe und Wasser, trockenen unsere Sachen ein wenig und ziehen dann weiter, zunächst zum ziemlich verfallenen Gut "Mas Pils". Dort stellen wir uns, wegen des andauernden strömenden Regens,  eine Weile in einem der Stallgebäude unter. Nach "Mas Pils" verläuft der GR 11 dann einige Kilometer auf einer kleinen Asphaltstrasse, was angesichts des Regenwetters gar nicht so übel ist. Der GR 11 verlässt die Teerstrasse irgendwann nach rechts. Wir streifen die Ortschaft els Vilars und steigen dann stetig auf zum Col de la Llossarda. Nach dem Col geht es über den Puig Grosser (806 m) und dann stetig bergab, bis wir letztlich an dem verlassenen und ziemlich verfallenen "Haus Mirapols" ankommen. Um das "Haus Mirapols" herum bietet das terassenartige Gelände gute Möglichkeiten zu zelten, was wir auch machen. Unsere nassen Sachen hängen wir in dem halb verfallenen Gebäude zum trocknen auf. Beim Blick auf die beschädigte Konstruktion des Gebäudes bleiben wir jedoch nicht länger als nötig im Innenraum und gehen wieder nach draussen. Der Tag endet mit Pfefferminztee und der Hoffnung auf besseres Wetter.

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Tag 5: Haus Mirapols - La Jonquera, 28.05.2008 - 530 hm auf - 880 hm ab - 5 h - 12 km

GR 11 - Etappe Tag 5
Der Tag beginnt toll, die Sonne scheint. Wir können vor dem Packen noch einige Dinge trocknen, insbesondere die Zelte. Bevor wir mit dem Packen fertig sind kommen aus dem Nichts zwei große Schäferhunde auf uns zugesprungen. Erst ganz kurz bevor sie bei uns sind ertönt von weiter oben her ein Pfiff. Die Hunde drehen ab und wir sehen sie später wieder, auf dem Hof in Requenses.  

Zum Frühstück gibt es Tee, Brot und ein Stückchen Wurst, das muss reichen. Eine Stunde nach dem Start am Haus Mirapols kommen wir an eine Quelle, die seitlich des Weges in den Fels eingelassen und mit einem kleinen Türchen versehen ist. Da unsere Vorräte nicht üppig waren trinken wir und machen unsere Flaschen bzw. Beutel wieder voll. Der Weiterweg ist erneut "unspektakulär", aber es wird nach Requenses durch Felsen und Täler endlich mal etwas gebirgiger, vielleicht auch, weil wir heute mal keinen Nebel und keinen Regen haben und etwas mehr von der Gegend sehen.
Nach 5 Stunden sind wir in La Jonquera und so schlimm wie im outdoor-guide beschrieben ist die Stadt nicht. Ich finde in einigen Bereichen hat sie eine ganz nette Atmosphäre. Wir nisten uns im Hotel / Pensio Marfil ein, frischen die Vorräte im Supermarkt auf und beschliessen den Tag in der netten Bar direkt neben der Pensio Marfil.


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Tag 6: La Jonquera - Macanet de Cabrenys, 29.05.2008 - 800 hm auf - 550 hm ab - 5 h - 19 km

GR 11 - Etappe Tag 6
Wir finden den Weg raus aus La Jonquera ohne Probleme, er verläuft auch nur einige Meter von unserer Pension entfernt über eine Brücke raus aus der Stadt. Es wird ein schöner und heißer Tag und nachdem wir unter der Autobahn durch sind, steigt der Weg stetig an. Viele der Wege die im outdoor-guide noch als Schotterpisten beschrieben sind begehen wir heute auf Aspahlt. Jeder Trekker liebt das, es geht so richtig schön in die Beine. 

GR 11: La Vajol
Auf dem Weg Richtung Macanet de Cabrenys kommen wir dann durch La Vajol, einem malerischen Dorf das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte, zumal auf dem Dorfplatz ein Brunnen zum Auffüllen der Wasservorräte ist, direkt daneben ein einladendes Cafe und eine Kirche mit ganz besonderem Treppenaufgang die Blicke auf sich zieht. Sogar ein kleines Lebensmittelgeschäft hat offen und ermöglicht uns den Kauf von etwas Obst. 


Einige Kilometer vor Macanet, nach der Brücke über den El Grau, finden wir keine eindeutigen Markierungen und laufen daher ein gutes Stück auf der Strasse weiter, um langes Wegsuchen zu vermeiden. Wir geniessen nach den vielen Regentagen der ersten Etappen die Sonne und die liebliche Landschaft und kommen nach insgesamt 5 Stunden in Macanet de Cabrenys an.


Eine schöne Allee führt auf dem letzten Kilometer auf den Ort zu. Unsere Suche nach einer Unterkunft führt uns in der Ortsmitte zum Hotel Pirineus, eine Entscheidung die wir nicht bereut haben. Wir denken noch heute gerne an die gute Unterkunft und an das gute Essen zurück. Leider scheint es nach Web-Infos von Trekkern das Hotel heute nicht mehr zu geben. Infos zum Hotel auf Webseiten exisitieren nach wie vor, vielleicht war es ja nur vorübergehend nicht geöffnet. Aus Sicht von Günther und mir jedenfalls: empfehlenswert.

Wir machen noch einen Rundgang durch Macanet de Cabrenys und finden, dass sich ein Besuch wirklich lohnt. Es gibt viele interessante Gassen und Fassaden.


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Tag 7: Macanet de Cabrenys - Albanya, 30.05.2008 - 648 hm auf - 764 hm ab - 5 h - 20 km

GR 11 - Etappe Tag 7
Wieder haben wir einen schönen und heißen Tag. Auf dem Weg aus Macanet heraus machen wir noch ein Foto mit dem Blick zurück. Dieses Macanet de Cabreny habe ich mir mal "vorgemerkt" für Radtoren. Das scheint hier eine gute Gegend dafür zu sein, mal sehen ob es eines Tages klappt. Nachdem wir die letzten Häuser von Macanet hinter und gelassen haben, geht es weiter in Richtung Molin d'en Robert, dem ersten Zwischenziel des Tages.


Der Weg dorthin stellt keine besonderen Ansprüche. Wir begegnen unterwegs einem Trekker, der gerade seinen Wanderführer studiert. Wir unterhalten uns nur kurz, werden uns aber in den nächsten Tagen wieder begegnen. Die Route führt nun, langsam an Höhe gewinnend, entlang dem Bachlauf des Riu d'Armera. Der Schweiß rinnt in Strömen, denn die starke Sonne sorgt für ein schwüles Klima und wir sind froh, als der Weg weiter oben endlich aus dem Tal heraustritt. Sofort wird die Luft besser, man kann richtig durchatmen.


Die Molin d'en Robert ist ein Restaurant mit Swimmingpool neben dem Haus. Als wir dort eintreffen ist jedoch geschlossen. Unser Weg führt uns weiter über den 451 m hohen Col d'Oliveda zur Kirche S. Feliu de Carbonils, die wie alle  Kapellen und Kirchen die wir bislang entlang des GR 11 gesehen haben geschlossen ist.

In Albanya angekommen laufen wir zielstrebig Richtung Campingplatz "Bassegoda Park", der ein Stück hinter der Ortschaft Albanya liegt. Wir folgen dem Strässchen und überqueren dabei auf der Brücke Pont-Nou das Flüsschen La Muga.


Der Campingplatz ist schön und bietet alles was man  als Trekker benötigt. Es gibt neben einem Lebensmittelgeschäft sogar Waschmaschinen und Trockner und einen Swimmingpool. Günther und ich nutzen das und waschen alle Klamotten.

Es ist noch nicht viel Betrieb Ende Mai und der Campingplatz ist so gut wie leer, was den Aufenthalt angenehm ruhig macht.







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Tag 8: Albanya - St. Aniol de Aguja, 31.05.2008 - 960 hm auf - 770 hm ab - 6 h - 16 km

GR 11 - Etappe Tag 8


Der Tag beginnt mit einem leichten Regen. Wir stellen uns beim Packen unter ein Dach neben der Rezeption, schaffen es so unsere Zelte trocken zu verpacken und starten um 08:45 am Campingplatz "Bassegoda Park". Der Weg führt zunächst weiter der Strasse entlang, die vom Campingplatz aus dem Tal des Flüsschens Muga folgt. Immer wieder hat man interessante Blicke in das Tal und zurück Richtung Campingplatz.

Der Anstieg führt vorbei am Gehöft Can Nou und weiter bis zum Col des Bassegoda (1.101 m) und verläuft ohne Probleme.

Nur die im Guide genannte Quelle bei Can Nou finden wir nicht, was sich später noch als kleines Problem herausstellen sollte.

Der GR 11 führt vor St. Aniol de Aguja noch zweimal durch einen Fluss. Wir müssen also jedesmal die Schuhe und Socken ausziehen und vorsichtig durch das kalte und teilweise über die Knie gehende Wasser an das gegenüberliegende Ufer laufen.

Vorsicht ist geboten, denn der schwere Rucksack und der glitischige, teils auch spitze Untegrund im Fluss, bringen einem leicht aus dem Gleichgewicht. In St. Aniol angekommen wartet auf uns durstige Trekker eine unschöne Überraschung. Die Quelle ist verstopft und kein Rütteln oder bohren mit Ästen hilft, es kommt kein Wasser. Das bedeutet für diesen Abend eine Rationierung der restlichen Wassermenge.

Zwar führt direkt neben St. Aniol de Auguja der Fluß Riera de Sant Aniol vorbei. Aber wir wollen kein Trinkwasser schöpfen, weil im weiter oben liegenden Teil des Flußlaufes Gebäude eingezeichnet sind und daher nicht klar ist ob dort Abwässer eingeleitet werden. Es geht auch so: zwei Becher Tee, Salami und Brot lautet die "Menüreihenfolge".

Noch bevor wir uns in die Zelte legen kommen zwei Ranger auf das Gelände. Sie weisen uns darauf hin, dass das Übernachten hier eigentlich nicht gestattet ist (es stehen auch eindeutige Schilder in St. Aniol) dulden es aber mangels Alternative für die eine Nacht. Die beiden versuchen auch noch die Quelle wieder zum Laufen zu bringen, schaffen es aber auch nicht.


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Tag 9: St. Aniol de Aguja - Bedget, 1.06.2008 - 828 hm auf - 758 hm ab - 6 h - 15 km

GR 11 - Etappe Tag 9
Es regnet. Wir packen den Rucksack im Zelt. Das Zelt selbst wird nass eingepackt. Am gestrigen Abend hat noch ein weiterer Trekker sein Zelt ein paar Meter neben uns aufgebaut, aber er scheint noch zu schlafen und lässt sich von unserem Lärm nicht stören.

Am übernächsten Tag wird sich herausstellen dass er Peter heißt und wir ihm schon vor zwei Tagen kurz begenet sind. Wir werden uns die nächsten Tage immer wieder begegnen, die Etappe von Setcases nach Nuria dann sogar zusammen laufen.

Günther und ich ziehen los. Der Weg verläuft als schmaler Pfad sehr schön am Fels entlang, es kommt endlich mal ein wenig Bergfeeling auf. Leider regnet es noch immer.

Als wir Talaixo (Ende des 1. Aufstiegs) passiert haben, denken wir, daß Bedget nun nicht mehr so weit ist, täuschen uns aber und der Rest der Strecke zieht sich ziemlich dahin.
Blick auf Bedget





Als wieder mal ein heftiger Schauer über uns niederbricht suchen wir Schutz bei einer Hütte mit überdachten Sitzbereich. Aber wir nehmen den Schutz nicht sehr lange in
Anspruch, denn wenn man so sitzt wird es einem ziemlich schnell kalt. Wir ziehen also bald wieder weiter. Kurz vor Bedget mündet der Weg auf ein kleines Aspahltsträsschen und quert dann die Strasse die nach Bedget führt.

GR 11: "Unser" Hostal
Es hat endlich aufgehört zu regnen und wir ziehen die letzten Kilometer weiter bis nach Bedget. Wir kriegen in der Ortsmitte ein sehr schönes Zimmer im Hostal "El Forn" und sorgen zunächst mal dafür, dass unsere nassen Sachen, insbesondere Schuhe, Hose, Jacke und Zelt trocknen. Begdet selbst ist ein schöner Ort, besteht nur aus Steinhäusern. Hier scheint man auch die neueren Bauten im - zumindest was die Fassade betrifft - traditionellen Stil zu bauen.

Es sind zwar erst 9 Etappen der langen Tour, aber heute bin ich das erste Mal so richtig zufrieden mit dem bisher Erreichten.

Insbesondere deswegen, weil die Umstände bisher nicht so ideal waren.

Wir sind bei diesem durchwachsenem Wetter schon recht  weit gekommen.

Dann sollten auch die weiteren Etappen zu schaffen sein.

Den Abend verbringen wir im Gastraum des Refugios. Es sind nicht viele Leute da die hier übernachten. Ein Päärchen aus Barcelona erklärt uns, dass sie immer wieder nach Bedget kommen, weil es für sie eines der schönsten Dörfer in den Pyrenäen ist. Wir können das in dem Moment noch nicht wirklich beurteilen, aber es ist sicher ein sehr schönes, malerisches Dorf.



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Tag 10: Bedget - Mollo, 2.06.2008 - 1.000 hm auf - 300 hm ab - 4 h - 10 km
GR 11 - Etappe Tag 10
Das Frühstück in unserer Unterkunft gibt es erst um 08:30, was aber angesichts der heutigen, erneut sehr kurzen,  Etappe kein Problem ist.

Wir schauen uns nach dem Frühstück noch im Ort um und machen einige Fotos.

Die Etappe beginnen wir erst um 10:45 und laufen ab Bedget die Strasse.


Schon nach kurzer Zeit holen wir einen Trekker ein der ein Stück vor uns läuft.

Es ist Peter, sein Ziel ist ebenfalls Mollo. Nach einem kurzen Gespräch verabschieden wir uns mit einem "vielleicht bis später".

Der GR 11 verläuft auf dieser kurzen Etappe über schöne, sanfte Wiesenhänge und kommt kurz vor Mollo noch an einer schönen alten Steinbrücke vorbei.

In Mollo angekommen suchen wir nach den im Guide erwähnten Übernachtungsmöglichkeiten, das Hotel Francoise und ein Hostal.

Das einzige was wir finden ist ein Hotel namens Catitxo. Es sind zwar Leute vom Personal da, aber übernachten können wir nicht, da das Haus nur für eine große Familienfeier geöffnet hat und ansonsten noch geschlossen ist.

Eine andere Übernachtungsmöglichkeit kann man uns nicht nennen, es sei noch alles geschlossen. Wir gehen in eine Bar in der Ortsmitte, trinken erst mal Kaffee und fragen den Wirt ob er eine Übernachtungsmöglichkeit kennt.

Er überlegt kurz, telefoniert und meint dass uns bald jemand abholen wird.

Tatsächlich geht 10 Minuten später die Tür auf und eine ältere Dame betritt die Bar. Sie trinkt erst mal einen Kaffee und bittet uns dann ihr zu folgen.

Sie redet freundlich und viel, aber mein in den Monaten vor der Tour absolvierter Spanisch Kurs für Touris hilft mir hier nur teilweise weiter.

GR 11: unser Quartier in Mollo

Ich verstehe so in etwa was sie uns sagt und kann ihr erklären dass wir den GR 11 laufen, eine Nacht bleiben wollen und vielleicht - denn Peter, der ja noch nach Mollo kommt wird voraussichtlich das gleiche Problem mit einem Quartier bekommen - noch eine dritte Person kommt.

Für sie ist das in Ordnung. Bezahlen sollen wir 20 € / Person und das Geld samt Schlüssel morgen früh im Haus gegenüber abgeben.

Wir kaufen Brot, Käse und Wein, halten immer wieder mal Ausschau nach Peter und machen es uns dann in der Wohnung bequem. Und wie der Zufall so spielt läuft genau in dem Moment als ich aus dem Fenster schaue Peter unten vorbei. Er quartiert sich bei uns ein und wir erleben einen interssanten und gemütlichen Abend am Kamin.


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Tag 11: Mollo - Setcases, 3.06.2008 - 840 hm auf - 640 hm ab - 4 h - 13 km


GR 11 - Etappe Tag 11
Am Morgen wollen wir Geld und Schlüssel bei der Nachbarin abgeben. Die meint aber wir sollen das bei der Vermieterin direkt machen, wir kämen auf dem Weg aus Mollo heraus direkt bei ihr vorbei, es sei das letzte Haus des Ortes auf der linken Seite. Wir finden die Dame tatsächlich im Garten vor ihrem Haus, zahlen, bedanken uns und machen uns auf den Weg. Unser Ziel ist das Refugio d'Ulldeter, Peter will nur bis Setcases und die Sache ruhig angehen. Wir verabschieden uns also und laufen getrennt.

Die erste Zeit geht es nur bergauf und der Rotwein von gestern macht die Schritte etwas schwer. Es geht von 1.200 m auf 1.900 m, hinauf zum Col de Lliens. Wir verlaufen uns einmal, da die Markierungen zwar vorhanden, aber etwas verwittert und leicht zu übersehen sind. Plötzlich stimmt die eingeschlagene Himmelsrichtung nicht mehr mit der Karte überein, wir kommen viel zu weit nach Westen, kehren daher um und finden den übersehenen Abzweig. Die Extra-Tour kostet uns 30 Minuten.


Der weitere Aufstieg verläuft problemlos über Wiesen mit Enzian und unzähligen anderen Blumen, eine Pracht.

Den Abstieg nach Setcases bringen wir flott hinter uns und sitzen bald bei einem Kaffee in einem Restaurant. Dort erfahren wir auch, dass das Refugio d'Ulldeter, entgegen den Angaben im Guide (ab Juni geöffnet), noch geschlossen ist und auch in Setcases absolute Vorsaison herrscht und kaum eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden sein wird. Nach kurzer Überlegung nehmen wir das Angebot der Wirtin an und nehmen hier ein Zimmer.


Ich habe es speziell auf Trekking- oder Bergtouren oft erlebt, dass sich manche Dinge von ganz allein ergeben. Als Günther und ich unser Quartier beziehen, stellen wir fest, dass es aus zwei Zimmern besteht. Ein Zimmer mit Doppelbett und ein Zimmer mit Einzelbett. Da Peter noch nach Setcases kommen wird ist die Sache für uns klar. Es hat genau so kommen müssen.

Das Refugio d'Ulldeter ist geschlossen, wir müssen in Setcases bleiben und irgendwie wird Peter auch sicher zu uns finden. Wo soll er auch hin in Setcases, wenn das stimmt was uns die Wirtin gesagt hat.Und tasächlich: wie in Mollo schaue ich irgendwann aus dem Fenster und auf der Wiese vor dem Haus sitzt Peter mit seinem großen Rucksack. Er quartiert sich bei uns ein. Wir verbringen erneut einen gemeinsamen Abend und beschliessen die Etappe morgen gemeinsam zu laufen. Es geht  über den mit knapp 2.800 m höchsten Punkt des GR11 und wie die letzten Tage immer wieder zu sehen / ahnen war, liegt noch viel Schnee in den Hochlagen.


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Tag 12: Setcases - Nuria, 4.06.2008 - 1.869 hm auf - 1.172 hm ab - 9 h - 20 km

GR 11 - Etappe tag 12
Wie abends beschlossen, starten wir heute recht früh. Das Frühstück machen wir kurzerhand auf dem Zimmer und es besteht aus ein paar Keksen und Wasser. Um 7:00 geht es dann los. Der GR 11 läuft zunächst das Val de Carlar hinauf auf der Strasse Richtung Skigebiet Vallter 2000, dessen Parkpätze wir später noch bewundern dürfen. Erst nach einigen Kilometern verlässt der GR 11 die Strasse, mündet dann weiter oben auf eben jenem Großparkplatz des Skigebiets.


Wir ziehen zügig weiter auf den Pfad Richtung Refugio d'Ulldeter. Das Wetter spielt mit. Es ist ein Traumtag und die jetzt folgende Strecke ab dem Parkplatz entschädigt für das Laufen auf der Strasse. Die Gipfel der Umgebung reichen bis an die 2.900 m und kommen immer näher. Wir müssen diese Höhe ja heute auch noch schaffen.



Am geschlossenen Refugio d'Ulldeter angekommen machen wir Rast und genießen die Sonne. Seit Setcases sind wir bereits 900 Höhenmeter hoch gelaufen. Nach dem Refugio d'Ulldeter zieht der GR 11 zügig auf den Col de la Marrana zu. Dort treffen wir heute auch erstmals andere Wanderer, deren Ziel aber der 2.884 m hohe "Bastiments" ist.

Am Col de Marrana versuchen wir unseren weiteren Wegverlauf in der Ferne auszumachen, sind uns aber nicht ganz sicher auf welchen Kamm wir letztlich zusteuern müssen. Nach dem Col verliert der GR 11 zunächst einiges an Höhe und geht in eine Senke hinab. In der Senke angekommen hätten wir beinahe den falschen Weg eingeschlagen, weil nur die rot-weißen Richtung Markierungen Richtung Refugi Manelic zu erkennen sind. Dieser Weg ist eine Schlecht-Wetter-Variante des GR 11.

Wir merken jedoch nach einigen Minuten, dass etwas nicht stimmen kann. Inbesondere Peter mit seinem GPS fällt die Abweichung deutlich auf. Wir kehren um und finden die richtige Route schnell wieder. Der weitere Aufstieg wird richtig anstrengend. Die Wärme und die in Gang befindliche Schneeschmelze machen die Schneedecke weich und wir sinken immer wieder ein. Manchmal läuft dabei eine volle Ladung Schmelzwasser direkt in den Schuh. Die Schuhe saugen sich von innen her mit Wasser voll. Der einizge Ausrüstungsgegenstand den ich bis hierher vermisst habe, waren Gamaschen. Ich habe sie mir dann einige Tage später, zusammen mit Pickel und Steigeisen, in Vielha gekauft.

Bereits im Aufstieg sind wir uns nicht ganz klar darüber, ob wir auf der Original-Route sind, weil im Schnee keine Markierungen oder Pfadspuren zu erkennen sind.

Tatsächlich steigen wir etwas zu weit nördlich der Originalroute auf und landen ein paar hundert Meter zu weit nördlich auf dem, vom Pic de l'Infern kommenden, Kamm.

Das war jedoch kein Problem, denn dieser Kamm ist begehbar und im tiefen Schnee machte es keinen Unterschied, auf welcher Route man letzlich nach oben und schließlich zum Coll de Tiraptis gelangt.

Das Wetter macht leider nicht ganz mit, es werden immer mehr Wolken. Dennoch ist die Stimmung interessant. Es ziehen Wolken vor, ein Blick ins Tal wird frei, oder die Sonne kommt hie und da doch mal durch. Wir passieren noch die steinerne Nothütte vor dem Coll de Noufonts und finden dort auch den Abzweig, der uns auf den Abstieg nach Nuria bringt. Während des Abstiegs legen wir noch eine kleine Pause ein, dösen ein wenig und genießen die Ruhe um uns herum. Es wird uns aber ziemlich schnell kalt und so bringen wir das letzte Stück Richtung Nuria zügig hinter uns.

Der Blick in das Tal Richtung Nuria hinunter wechselt durch die aufziehenden Wolken ständig. Die Szenerie hat etwas interessantes an sich.

In Nuria angekommen entscheiden wir uns für ein Zimmer im Hotelkomplex, statt auf den Campingplatz zu gehen. Nuria selbst besteht nur aus einigen Gebäuden, vor allem dem zentralen Hotelkomplex, der früher mal ein Kloster war.

Das Essen im Hotel ist sehr gut, wir nehmen so viel von den leckeren Vorspeisen, dass wir bei der Hauptspeise frühzeitig passen müssen.

Peter erklärt im Laufe des Abends, dass er morgen wieder eigene Wege gehen wird. Der angenehme Abend endet bald und ich schlafe müde und zufrieden ein.






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Tag 13: Nuria - Planoles 5.06.2008 - 928 hm auf - 1.727 hm ab - 7 h - 17 km

GR 11 - Etappenübersicht Tag 13
GR 11: Nuria
Wir lassen den Tag ruhig angehen. Das Wetter ist prima und wir genießen zunächst ausgiebig das Frühstücksbuffet des Hotels. Danach wird gepackt und Peter verabschiedet sich endgültig. Peter hat eine längere berufliche Auszeit genommen und will noch andere Touren machen, u.a. eine Motorrad-Tour in die Mongolei. Wir bleiben nach der Tour in Kontakt und er schickt uns einen Link auf Bilder seiner Mongolei-Tour.


Bahn, Fluß und Weg im Tal des Riu Nuria
Im Hotelkomplex gehen Günther und ich noch in das dazugehörige Sportgeschäft. Günther braucht neue Socken und ich kaufe mir ein Imprägnierspray für die Bergschuhe. Vielleicht hilft's ja. Wir starten erst um 10:30 und es beginnt ein schöner Abstieg durch das Tal des Riu de Nuria. Der Weg folgt dem Tal und dem Lauf des Riu de Nuria. Im Tal gibt es keinen Autoverkehr, denn Nuria ist verkehrstechnisch nur über die Zahnradbahn von Queralbs her erreichbar. 

An manchen Stellen ist das Tal so eng, dass der Weg, der Fluß und die Bahngleise sehr nahe beieinander liegen. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke das Tal hinunter und auf die Wasserfälle entlang des Wegs oder in Seitentälern. An manchen Stellen sieht man Kanalsysteme, die vom Berg kommendes Wasser aufnehmen und ohne groß erkennbares Gefälle am Hang entlang leiten, eventuell zur Stromgewinnung.

Der GR 11 führt dann über die schöne Pont de Cremal auf die andere Seite des Riu de Nuria.

Günther auf der Pont de Cremal
In Queralbs angekommen suchen wir uns eine Bar und es gibt wieder mal Espresso und Wasser. Queralbs hat ein sehr schönes Ortsbild mit vielen alten Steinhäusern. Nach Queralbs zieht der GR 11 hoch auf den 1.900 m hohen Collet de les Barrraques. Es beginnt leider wieder zu regnen. Am Ende des folgenden Abstiegs in das auf ca. 1.100 m Höhe liegende Planoles kommen wir als erstes am Campingplatz vorbei, der nett und sauber aussieht.

Wegen des unsteten Wetters entscheiden wir uns für die Pension "Cal Daldo" in Planoles, die zwar gute Zimmer, aber eine sehr enttäuschende Küche hat. Das gute ist aber die Lage des Cal Daldo, da wir vor dem Haus schon Wanderschilder gefunden haben, die in unsere Richtung weisen und uns so den Einstieg in die morgige Etappe des GR 11 einfach machen.

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Tag 14: Planoles - Puigcerda 6.06.2008 - 1.057 hm auf - 7 h - 25 km

GR 11 - Etappenübersicht Tag 14
GR 11: Rückblick auf Planoles
Unser Zimmer in der Pension Cal Daldo hatte Fernsehen, so dass wir den Wetterbericht verfolgen konnten. Für heute ist eigentlich Regen angesagt, aber die Realität hält sich erfreulicherweise nicht an die Vorhersage. Wir haben blendend schönes Wetter! Nach dem enttäuschenden Frühstück stehen wir um 08:00 draussen und ziehen los. Ich bin etwas müde, weil mich seit Tagen ein Husten plagt, der mich in der Nacht immer wieder aufgeweckt hat.

Blick auf Dorria
Wir finden den Weg aus Planoles heraus ohne Probleme und kommen hinter dem Col de Castellar und nach einer guten Stunde in Dorria an, einem kleinen Dorf, in dem wir von einem Rudel Hunden laut bellend empfangen werden. Die Hunde sind so aufdringlich, dass wir nicht einmal an dem schönen Brunnen, der in Dorria direkt am Wegesrand steht, Halt machen und Wasser schöpfen, sondern zügig weiterlaufen.

Das Wetter bleibt zunächst weiter stabil und beschert uns einen heißen Tag. Der Weg ist abwechslungsreich, mal Pfad, mal Kiesweg. Am Col de la Creu de Meians erwartet uns ein Wetterspiel der besonderen Art. Richtung Tal ist das Wetter weiterhin sonnig, Richtung Hang jedoch schieben sich einige Wolken zusammen und es beginnt zu regnen. Wir laufen genau am Schnittpunkt dieser beiden Wetterlagen. Als es zu regnen beginnt ziehen wir unsere Regenklamotten an, nur wenige Minuten später scheint wieder die Sonne, man hält es vor Hitze kaum aus und zieht die Regenklamotten wieder aus. Nachdm sich das Spiel ein paar Mal wiederholt hat geben wir es auf und laufen einfach ohne Regenschutz weiter.

Grenzstein am Coll Marcer
Am Coll Marcer erreichen wir den höchsten Punkt der Etappe und hier beginnt auch der Abstieg nach Puigcerda. Von hier hat man einen guten Blick Richtung der Senke, in der Puigcerda liegt und auf die dahinter liegenden Gipfel. Während der Etappe wurde das Gefühl immer stärker, dass ich nun ein paar Tage alleine laufen muss. Günther und ich hatten das vor Beginn der Tour besprochen, dass jeder auch für sich laufen kann, wenn ihm danach ist. Und bei mir ist es nun so weit. Außerdem muss ich etwas gegen meinen Husten machen. Ich beschließe in Puigcerda einen Tag Pause zu machen, Hustensaft zu besorgen und - vorausgesetzt der Husten wird besser - dann ein paar Tage alleine weiterzuziehen. Als ich Günther meine Pläne mitteile, ist das für ihn in Ordnung, allerdings will er nicht in Puigcerda bleiben, sondern morgen schon weiterziehen.

Der Weg vom Coll Marcer bis Puigcerda ist zunächst noch schön, führt über Wiesen und durch Wälder talwärts. Erst das letzte Stück ab Age ist etwas ätzend. Der GR 11 läuft entlang  der Strasse und wir sind froh, als wir endlich in Puigcerda ankommen. Günther kauft sich sofort neue Wanderschuhe, die alten sind dabei sich aufzulösen. Die Verkäuferin erträgt unseren "Duft" aus unseren verschwitzten Klamotten und aus Günthers Socken ohne eine Miene zu verziehen. Wir nehmen uns ein Zimmer in der Stadt, im Hotel / Pension Maria Victoria in der Carrer Querol 7. Dazu nur eins: meiden. Das Haus hat eindeutig schon bessere Zeiten gesehen, es ist muffig und verwahrlost und wir beschließen auf alle Fälle "auswärts" zu essen. Puigcerda selbst ist eine quirlige Stadt mit einem schönen alten Stadtkern auf dem Hügel. Der Tag endet mit Bier und Tappas auf dem Platz mit dem bekanten Turm der Stadt.
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Tag 16: Puigcerda - Ref. Malniu So 8.06.2008 - 1.183 hm auf - 213 hm ab - 5 h - 12 km

GR 11 - Etappe Tag16
Den Ruhetag in Puigcerda verbringe ich mich Bummeln, Wäsche waschen, Hustensaft trinken und Fußball schauen, es ist EM. Ich habe morgens gleich das Hotel gewechselt und mich am Bahnhof in das Hotel "Terminus" eingenistet. Das Hotel ist sauber und gut, kostet mit Frühstück 38 €.

Abends meldet sich Günther per handy. Er ist am Refugio Malniu angekommen, ist der einzige Übernachtungsgast und sitzt mit den beiden Hüttenwirten zusammen. Das Refugio ist aber aktuell nur am Wochenende geöffnet. Wenn ich also morgen (Sonntag Abend) komme, wird es geschlossen sein. Außerden teilt er mir noch mit, dass der Campingplatz Saneja - kurz hinter Puigcerda - noch geschlossen ist. Laut Handbuch hat der Campingplatz ab Ende Mai offen.

GR 11: Rückblich auf Puigcerda
Am Sonntag starte ich gut erholt in die Etappe, der Husten ist so gut wie weg. Es geht zunächst durch das Gewerbegebiet von Puigcerda - einer wenig attraktiven Strecke - und dann entlang der Straße nach Seneja, am geschlossenen Campingplatz vorbei. Ich mache mir während des Laufens einige Gedanken, auch ob es richtig war alleine weiterzulaufen und ob es, speziell in den höheren Lagen, nicht zu gefährlich werden könnte, auch und gerade für Günther, der ja nun voraus läuft.

Prompt komme ich dabei vom Weg ab und muss bei Saneja eine kleine Ehrenrunde drehen um wieder auf den GR 11 zurückzukommen. Bevor es endgültig auf Wanderwege und -pfade geht komme ich noch durch Guils de Cerdanya. Eine kleine Bar lädt zu Espresso und eiskaltem Wasser ein. Das eiskalte Wasser zwingt mich kurze Zeil später schlagartig mit Durchfall in die Büsche, ich hätte es wissen müssen. Von dem Moment an fällt mir die Tagesetappe extrem schwer. Ich muss Tempo rausnehmen und gemächlich weiterlaufen.

Der Aufstieg hinter Guils de Cerdanya ist zunächst sehr steil und ich habe schon sehr bald einen schönen Rückblick Richtung Puigcerda. Die Etappe ist richtig schön, Wiesen wechseln ab mit Wäldern, in denen große Ameisenhaufen und alte, verwitterte Baumgestalten stehen. Weiter oben öffnet sich dann der Blick in eine große Hochebene hinein. Im Hintergrund kommen die schneebedeckten Gipfel immer näher und auf den Wiesen sind Pferdeherden zu sehen. Man kann sogar ziemlich nah an den Tieren vorbeilaufen. Manche lassen sich nicht einmal beim Schlafen durch den vorbeitrottenden Wanderer stören.

Der Weiterweg führt dann noch an einer Schotterpiste entlang und an kleinen Seen vorbei. Und dann kann ich plötzlich durch den Wald hindurch das Refugio Malniu erkennen. Ich glaube auch Menschen zu sehen. Vielleicht hat das Refugio ja noch offen und ich kann noch etwas warmes zu Essen ergattern. Und tatsächlich: die beiden Hüttenwirte sind noch da und erklären mir dass sie in etwa einer Stunde schliessen, ich aber gerne noch etwas Essen kann. Das mache ich auch und sitze als einziger Gast bei bestem Wetter vor dem Refugio und genieße Huhn mit Beilagen.

1 Stunde später sind die beiden Hüttenwirte weg, das Refugio ist geschlossen und ich mache es mir als einziger Gast in der Notunterkunft "gemütlich".

Ein Ofen und Brennholz sind vorhanden, meinen Schlafplatz richte ich mir auf einer alten Matraze ein.

Den Tag lasse ich am See hinter der Hütte ausklingen, setze mich in die Wiese am See und lese noch ein wenig in meinem Reclam-Büchlein.

Die Stimmung ist einmalig schön. Alles ist ruhig und vor mir liegt die glatte und ruhige Oberfläche des Sees.

Erst als es langsam kühl wird mache ich mich auf den Rückweg zu meiner Notunterkunft.

Ich mache noch ein paar Fotos von der Hütte und der Umgebung und gehe vor dem Schlafengehen nochmal die Etappe für morgen durch.



Wie weit ich laufe wird sich zeigen, die nächsten Etappen sind alle recht kurz, vielleicht kann ich ja mehrere Etappen laufen.

Mit Günther habe ich keinen telefonsichen Kontakt, es gibt kein Netz.

Irgendwie beginne ich mir ein wenig Sorgen zu machen und hoffe, daß bei ihm alles in Ordnung ist und wir morgen wieder telefonischen Kontakt haben werden.


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Tag 17: Ref. Malniu - Encamp (Andorra) 9.06.2008 - 1.500 hm auf - 2.050 hm ab - 13 h - 30 km

GR 11 - Etappe Tag 17
Ich schaffe es um 05:00 aufzustehen, frühstücke ein wenig und stehe um 06:00 startbereit vor der Notunterkunft des Refugio Malniu.

Der erste Aufstieg zum Coll de la Mulleres ist völlig problemlos und verläuft zügig. Das Wetter spielt bisher mit und die Sonne kommt hinter den teils noch vorhandenen Wolken immer mehr heraus.

Nach dem Coll de la Mulleres geht es Richtung Portella de Can Colomers. Der Weg verläuft vorbei an einigen kleinen Seen. Durch den Restschnee ergeben sich wunderschöne Landschaftsbilder. Plötzlich sehe ich Spuren vor mir im Schnee. Sie verlaufen in meine Richtung und scheinen noch nicht allzu alt zu sein, evtl. von gestern. Meine Vermutung und Hoffnung ist natürlich, dass es die Spuren von Günther sind und ich hefte mich an sie dran.

Im weiteren Aufsteig wird der Ausblick - insbesondere der Rückblick auf die bereits gelaufene Strecke - immer schöner. Die Spur verläuft allerdings immer mehr Richtung Osten, was mich beuunruhigt, denn damit komme ich nicht Richtung Portella de Can Colomers. Da ich aber davon ausgehe Günthers Spuren vor mir zu haben ändere ich nichts und ziehe die Strecke durch, bis ich auf dem Kamm oben angelangt bin.

Das letzte Stück bis zum Kamm geht allerdings durch teils recht tiefen Restschnee und ich sinke oft bis über die Knie in den Schnee ein. Oben angekommen verschaffe ich mir einen Überblick und erkenne nun genau, dass ich viel zu weit östlich bin und irgendwo unterhalb des Pic de Calm Colomer stehen muss. Die Spuren habe ich aber immer noch vor mir und sie gehen hier in einen direkten Abstieg über, der in teilweise recht steilem Gelände mal über freie Stellen mit Fels und Geröll, mal über Altschneereste führt. Ich beginne sofort mit dem Abstieg und muss insbesondere an den Stellen mit Altschnee die Schritte aufmerksam setzen, um nicht abzurutschen. Dann sind plötzlich die Spuren weg. Ich sehe sie noch oberhalb, kann aber nach unten keine Fortsetzung erkennen.

GR 11: Barraca dels Esparvers
GR 11: Im Vall de la Llosa
Ich bringe den Abstieg so zügig wie möglich hinter mich und stehe dann endlich so ziemlich am Talende des Vall de la Llosa, wo mich eine Pferdeherde begrüßt. Auf dem Weg zur Nothütte Barraca dels Esparvers sehe ich dann auch die Originalroute, die von links her auf meinen Pfad zuläuft. An der Barraca dels Esparvers angekommen finde ich zunächst eine tote Kuh vor dem kleinen Steinhüttchen. Erst als ich die Hütte in Augenschein nehme, fällt mir ein Tempotaschentuch auf, das an der Eingangstür befestigt ist. Es ist eine Nachricht für mich, auf dem Taschentuch steht: "Mir geht's gut, Günther".

GR 11: Nothütte Llila
Er ist also hier durchgekommen und es ist alles OK. Das beflügelt mich und ich beschließe auf alle Fälle weiterzulaufen und weitere Etappen dranzuhängen. Bisher habe ich keine Menschenseele gesehen und das wird auch für den Rest des Tages, bis kurz vor Etappenende, so bleiben. Ich ziehe weiter und passiere am 2.550 m hohen Coll de Vall Civera die Grenze nach Andorra. Im Aufstieg zum Coll gab es nur ein paar kleine Schneereste, auf der nach Norden liegenden Abstiegsroute in Andorra liegt aber noch massig Schnee und auch das Wetter wird schlechter, es beginnt zu regnen. Die Landschaft ist Klasse, das Fortkommen wird aber wieder sehr mühsam, die Schuhe immer nasser.

GR 11: Abstieg im Tal des Riu Madriu
Hinter der Nothütte Llila wechselt der GR 11 von der rechten auf die linke Seite des Baches, was aber angesichts des Schmelzwassers und der bis zu 1 m hohen Schneekanten am Bach recht problematisch wirkt. So suche ich mir weiter oberhalb eine Stelle und quere dort auf einer noch vorhandenen Schneebrücke den Bach. Kurz danach sinke ich dann so aprupt und bis zur Hüfte im Schnee ein, dass einer meiner Wanderstöcke bricht. Im weiteren Abstieg lasse ich dann alle am Wegesrand liegenden Nothütten liegen und will jetzt bis Encamp durchziehen.

Nach über 13 Stunden komme ich auch dort an, telefoniere mit Günther und erfahre, dass er die Tour an der Barraca dels Esparvers abgebrochen hat. Schade, ich hatte mich nach der Solopartie schon auf den gemeinamen Weitermarsch gefreut.

Es ist ihm aber zu viel geworden und was er bis hierher geleistet hat ist sowieso einzigartig. Ich kenne keinen, der mit 70 Jahren eine solche Tour auch nur annähernd geschafft hätte.

In Encamp angekommen nehme ich im erstbesten Hotel, dem Hotel Pere Durg, ein Zimmer, mache nass und ausgepumpt noch ein Abschlussbild. Draussen regnet es noch immer.




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Tag 20: Encamp (Andorra) - Ordino - La Massana 12.06.2008 - 700 hm auf - 700 hm ab - 5 h - 10 km

GR 11 - Etappe Tag 20
Ein Ruhetag ist angesagt. Die lange Etappe vom Vortag fordert ihren Tribut. Ich nutze die Zeit für Besorgungen. Ich brauche Landkarten, neue Trekkingstöcke und einen neuen Trinkbeutel. Andorra selbst erlebe ich dabei als Ansammlung von Beton, Banken, Baustellen und Geschäften, nichts was zum Wiederkommen einlädt. Aus dem einen Ruhetag werden dann letztlich sogar zwei, weil ich immer noch etwas ausgezehrt bin von der langen Etappe und zusätzlich auch das Wetter schlecht ist.

Die Zeit nutze ich auch um die weiteren Etappen zu planen. Auf der Etappe vom Rif. Malniu nach Encamp habe ich kurz vor Encamp noch einen Trekker getroffen, der den GR 11 ab Encamp einige Tage Richtung Atlantik laufen wollte, aber wegen zu viel Schnee umgekehrt ist und nun Richtung Mittelmeer laufen will. Er meinte da sei kein Durchkommen.

Ich hatte mir vor dem Start in den GR 11 vorgenommen keine vermeidbaren Risiken einzugehen und insbesondere bei viel Schnee in den Hochlagen lieber Ausweichrouten zu suchen oder im Zweifel umzukehren, wenn die Verhältnisse es erfordern. Dies und die Tatsache dass ich nun allein laufe führen dazu, dass ich die nächsten Etappen für mich neu plane.

Ich suche mir eine eigene Alternativroute, bei der ich die Überschreitung der Portella de Baiau vermeide und bin gespannt, ob die in der Karte verzeichneten Wege tatsächlich vorhanden und begehbar sind.

Ich starte aus Encamp heraus Richtung Coll d'Ordino und komme dabei doch noch durch einige schöne Ecken mit Brücken und schönen Steinhäusern. Der Aufstieg verläuft teils steil zunächst durch Wald, später dann flacher werdend und in offenerem Gelände bis zum Coll d'Ordino.

Am Coll finde ich zunächst keine Markierung für den Weiterweg, werde dann aber auf der anderen Straßenseite des zu querenden Paßsträsschens fündig. 

Dort beginnt dann der Abstieg nach Ordino, den ich ohne besondere Vorkommnisse hinter mich bringe.

In Ordinio laden einige kleine Bars wieder mal zu Espresso und Wasser ein. Aufgefallen ist mir heute, dass der Regen der letzten Tage auf einigen Wegabschnitten deutliche Spuren hinterlassen hat.

Die Wege sind an manchen Stellen richtig ausgespült und es liegen auch "angeschwemmte" Steine und Holz herum. Mein Ziel ist für heute die Stadt La Massana, die einige Kilometer hinter Ordino liegt.

Ich erreiche La Massana nach einem weniger schönen Marsch entlang der Verbindungsstrasse zwischen Ordino und La Massana und nehme mir ein Zimmer in einem Hotel.

Morgen wird sich dann zeigen, ob es die Wege, die ich mir als Alternativroute herausgesucht habe, gibt und ob ich wie geplant in Alins oder Areu herauskomme.

Am Abend schaue ich mir noch das EM-Spiel Deutschland - Kroatien an. Kroatien gewinnt 2:1.









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Tag 21: La Massana - Tor - Alins 13.06.2008 - 900 hm auf - 7 h - 28 km

GR 11 - Etappe Tag 21
Ich komme erst gegen 09:00 los, aber das Wetter ist super. Als erstes geht es von La Massana aus auf den 2.364 m hohen Alt del Covil. Im oberen Bereich treffe ich (für GR 11 Verhältnisse) viele Menschen an, da eine Liftanlage Wanderer und Biker nach oben bringt. Aber das ist nur ein kurzes Stück und bald schon bin ich wieder allein auf dem Weg zur Port de Cabus.

Dabei entschließe ich mich nicht den Wanderweg zu gehen, sondern auf der kleinen aspahltierten Strasse zu bleiben, da diese die Höhe hält, der Wanderweg jedoch zunächst in eine Senke führt.

Weg zur Port de Cabus
An der Port de Cabus angekommen verlasse ich Andorra und aus der Teerstrasse wird eine Schotterpiste, wie es in der Karte auch eingezeichnet ist, na also. Hier beginnt der Abstieg nach Tor und auch das klappt prima.

Direkt an der Port de Cabus kommt mir noch ein Päärchen auf einer Enduro entgegen, laut und schnell. Das scheint wohl auch eine Strekce für Enduro-Fahrer zu sein. Ich werde mich nie an diese Zeitgenossen gewöhnen, deren Hobby es ist, auch noch in die letzten Winkel Dreck und Lärm zu befördern.

Blick auf Tor
Aber an der Port de Cabus ist nun für mich klar, dass die Strecke zu schaffen ist und die in der Karte verzeichneten Wege auch vorhanden und begehbar sind. Tor selbst ist eine kleine Ortschaft in der ich keine Menschenseele sehe. Vermutlich werden einige der Häuser als Urlaubsdomizil genutzt. Nach Tor folge ich der Schotterpiste Richtung Alins. Der Weg durch das teils enge Tal gefällt mir gut. Etwa 1 Stunde vor Alins werde ich dann von einem  Gewitter überrascht. Es dauert aber nur 10 Minuten und das Gewitter bleibt dann in den Berghügeln vor mir "hängen", tobt sich dort aus.


In Alins angekommen enstchließe ich mich hier zu bleiben, muss aber feststellen, dass der in der Karte eingezeichnete Campingplatz noch geschlossen ist. So nehme ich ein Zimmer im Hostal Montana und das Haus gefällt mir ausnehmend gut.

Die Zimmer sind sehr gepflegt und Essen gibt es im kleinen Raum vor der Bartheke. Es sind noch ein paar andere Gäste da und man tauscht sich über das Erlebte und Geplante aus. Morgen geht es dann zunächst von Alins nach Areu, dann habe ich die Originalroute des GR 11 wieder.





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Tag 22: Alins - Areu - Tavascan 14.06.2008 - 1.500 hm auf - 9 h - 27 km

GR 11 - Etappe Tag 22
Der Tag beginnt mit wunderschönem Wetter, es wird ein Traumtag. Zunächst muss ich die Strecke zwischen Alins und Areu hinter mich bringen, um wieder auf dem GR 11 zu sein. Da es keinen Wanderweg gibt laufe ich die paar Kilometer bis Areu einfach auf der Strasse. Es fahren kaum Autos und so ist die Sache auch schnell und ohne Stress geschafft. In Areu angekommen bedauere ich es fast ein wenig nicht hier übernachtet zu haben. Die Ortschaft liegt im Talgrund und viele schöne Gebäude vermitteln ein harmonisches Ortsbild. Im Vorbeilaufen bemerke ich auch, daß der örtliche Campingplatz Pica d'Estats noch geschlossen hat.

GR 11: Blick auf Areu
GR 11: Abzweig in Areu
Nach der obligatorischen Espresso- und Wasserpause geht es weiter, die Hänge zum 2.245 m hohen Collet de Tudela hinauf. Das tolle Wetter führt dazu, daß aus dem Unterholz der trockene, klare Duft eines heißen Sommerwaldes kommt. Man riecht die am Boden liegenden Kiefernadeln. Ich genieße den Aufstieg, bin in Gedanken versunken, als ich plötzlich direkt hinter mir schnell näher kommende Gräusche höre. Ich drehe mich um und schon zieht ein großer, dünner Kerl mit riesigem Rucksack, grüßend, locker und schnell an mir vorbei. Das Tempo das der vorlegt ist atemberaubend. Ich werde ihn wiedersehen, dann erfahren daß er Eike heißt und wir werden auch einige Teilstücke zusammen laufen.

Für heute gilt es zunächst noch den Aufstieg zum Collet de Tudela zu schaffen. Der Weg führt dabei abwechselnd über Wiesen und durch Wälder. Am Collet de Tudela angeommen mache ich ein Foto. Trotz des warmen Wetters muss ich während dieser Fotopause meine Jacke anziehen, da der Wind recht stark weht und schnell für Auskühlung sorgt.

GR 11: Am Collet de Tudela

Auf dem weiteren Weg Richtung Tavascan passiere ich noch Boldis Sobira. Der GR 11 verläuft dann nach Boldis Sobira lange Zeit entlang der Höhenlinien und es ist ein problemloses Fortkommen auf dem schönen kleinen Pfad. Landschaftlich ist das ein toller Abschnitt des GR 11. In Tavascan angekommen mache ich zunächst eine kleine Espresso- und Wasserpause. Danach mache ich mich auf die Suche nach dem weiteren Wegverlauf und finde auch gleich die Wegweiser Richtung Campingplatz Bordes de Graus.

GR 11: Brücke in Tavascan
Pflichtveranstaltung in Tavascan: die  malerisch im Ort gelegene maurische Brücke, ein echter Hingucker. Als ich dann den Weiterweg Richtung Campingplatz einschlage wird mir nach einem genaueren Blick in die Karte schnell klar, daß es bis zum Camping Bordes de Graus ungefähr noch 5 km sind und nicht wie im Handbuch in der Grafik zu sehen 1,5 km. Der Weg zum Campingplatz Bordes de Graus  (http://www.bordesdegraus.com/) lohnt sich aber. Es ist ein kleiner, einfacher, familiär geführter Platz. Leider ist der im Handbuch erwähnte Lebensmittelladen auf dem Campingplatz nicht geöffnet, weil es noch zu früh in der Saison ist und wenig Gäste auf dem Platz sind.

GR 11: Camping Bordes de Graus
Ich bemerke noch den Trekker der mich heute vormittag überholt hat. Er hat sein Zelt einige Meter neben meinem aufgeschlagen. Das kleine zum Campingplatz gehörende Restaurant/Bar hat geöffnet und ich entscheide mich für 15 € das "Menü Camping" zu bestellen.

Es schmeckt wunderbar und im Preis inbegriffen sind Wasser und Wein. Während des Essens läuft Fußball im Fernsehen. Spanien schlägt auf dem Weg zum EM-Titel Schweden mit 2:1.








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Tag 23: Tavascan - Easton (Ribera de Cardos) 15.06.2008 - 700 hm auf - 6 h - 22 km


GR11: Straße in Aineto
GR 11 - Etappe Tag 23
Aufbruch in die Etappe ist heute erst gegen 10:00. Alles ist etwas feucht von der Nacht, aber das Wetter scheint stabil. Mit dem Trekker von gestern, Eike, habe ich mich unterhalten. Er läuft einige Etappen des GR 11 und hat für heute dasselbe Ziel wie ich: das kleine Refugio in Easton. Da Eike aber ein sehr hohes Tempo geht, werden wir getrennt laufen. Eike wird aber im Refugio in Easton einen Platz für mich reservieren, da er sicher vor mir dort ist.

GR 11: Blick von Aineto Richtung Tavascan
GR 11 in Aineto
Nachdem der Rückweg vom Camping Bordes de Graus nach Tavascan gemacht ist, geht es zunächst Richtung Aineto und dann über Lleret zum Coll de Jou. Aineto ist eine kleine, hübsche Ortschaft und man hat von dort einen guten Rückblick nach Tavascan. Bis auf einen Schauer ist das Wetter wirklich gut und stabil. Die Route steigt bis zum ca. 1.700 m hohen Coll de Jou stetig an und führt durch mit Ginster bewachsene grün-gelbe Hänge ohne Schwierigkeiten zum Paß.


GR 11: Richtung Coll de Jou
Vom Coll de Jou aus kann man ein gutes Stück des weiteren Wegverlaufs einsehen und steigt hier ab in das Tal des Riu Easton. Immer wieder passiere ich verlassene und teils schon verfallene Häuser. Im Tal des Riu Easton befindet sich eine ganze Ansammlung von verlassenen Häusern. Der Flecken nennt sich Bordes de Nibrós.


GR 11: Brücke vor Easton
Von hier aus folge ich dem Talverlauf des Riu Easton bis zu einer Brücke, die kurz vor Easton das nahe Ende der Etappe signalisiert. In Easton angekommen habe ich kein Problem Eike in der kleinen Ortschaft zu finden. Er sitzt auf einer Bank vor dem - geschlossenen - Refugio. Bei ihm ist eine ältere Dame, die Privatzimmer vermietet und uns anbietet dort zu übernachten.

Wir entscheiden uns aber noch ein paar Zusatzkilometer zu machen und über Bonestarre bis zum Campingplatz La Borda del Pubill in Ribera de Cardos zu laufen. Das klappt prima, der Platz hat geöffnet ist sauber und angenehm. Eike und ich laufen Abends noch nach Ribera de Cardos und essen dort in einem kleinen Restaurant zu Abend.



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Tag 24: Easton (Ribera de Cardos) - La Guingeta 16.06.2008 - 1.200 hm auf - 6 h - 11 km

GR 11 - Etappe Tag 24
Der Tag beginnt mit Regen. Da weder der Market noch die Cafeteria auf dem Campingplatz geöffnet haben, laufe ich für mein Frühstück nochmal nach Ribera de Cardos.

Nachdem dann alles gepackt ist beschließen Eike und ich gemeinsam weiterzulaufen. Ich hoffe aber dass er sein Tempo etwas drosselt... Nachdem wir Easton passiert haben geht es die Hänge des 2.290 m hohen La Galbo hinauf.

GR 11: am Coll de Cauvo
Im Laufe des Aufstiegs wird Eike dann Zug um Zug schneller. Ich versuche das Tempo mitzugehen, laufe aber letztlich eindeutig zu schnell. Eike ist auch irgendwann aus meinem Sichtfeld verschwunden, Nebel und Regen sind aufgezogen und dann mache ich den Fehler des Tages. Ich übersehe eine Abzweigung in einer Wiese und laufe in nördlicher, statt westlicher Richtung weiter. Ich bemerke das zwar, bin mir aber zunächst unsicher ob ich versuchen soll mit Karte und Kompass auf einer eventuell möglichen Alternativroute über den Gipfel des La Galbo (oder auch Pic Cauvo) wieder auf den GR 11 zurückzukommen. Nachdem ich das eine Weile versucht habe und der Pfad den ich laufe  einfach nicht von seiner nördlichen Richtung abläßt, entscheide ich mich dann zurückzulaufen, bis ich die Markierungen wieder finde. Das klappt auch und im Nachhinein wundert man sich dann an solchen Stellen, wie man die (nun deutlich erkennbaren) Markierungen übersehen konnte. Vielleicht war es der Nebel, jedenfalls hat mich der Spaß 1,5 h und mindesten 300 Höhenmeter gekostet.

Ich mache mich an den restlichen Aufstieg zum Coll de Cauvo und merke, dass mich das mehr als üblich anstrengt. Die Extratour und das zu hohe Tempo lassen grüßen. Am Paß angekommen nimmt mich ein kräftiger Hagelschauer in Empfang. Trotzig mache ich dennoch eine Pause, gönne mir einen Müsliriegel und hinterlasse auf dem Weg den aus Kiefernzapfen zusammengesetzten und gut sichtbaren Schriftzug: "OK Eike". Falls er wider Erwarten hinter mir sein sollte, weiß er dass bei mir alles OK ist. Während des nun anstehenden Abstiegs Richtung La Guingeta bessert sich das Wetter langsam aber sicher. Im Tal angekommen scheint sogar wieder die Sonne.

GR 11: Verlassene Häuser in Dorve
GR 11 durch Dorve
Während des Abstiegs kommt mir eine Engländerin entgegen, die den GR11 in die andere Richtung läuft. Wir tauschen Infos über den GR 11 aus und stellen fest, dass wir beide vor 3,5 Wochen gestartet sind, sie am Atlantik, ich am Mittelmeer. Wir "beschließen" daher, dass das hier die Mitte des GR11 sein muss. Kurz vor dem Ende des Abstiegs führt der GR 11 noch durch die verlassene Ortschaft Dorve, bevor dann La Guingeta erreicht ist. Dort mache ich mich auf dem Campingplatz auf die Suche nach Eike, habe aber keinen Erfolg. Eventuell ist er schon weitergelaufen. Gut dass mir oben in den Hängen des La Galbo (Cauvo) nichts ernsthaftes passiert ist... Da sich in der Campingplatzrezeption niemand blicken lässt, laufe ich ein Stück weiter und nehme dann spontan ein Zimmer im Hotel/Restaurant Poldo. Zimmer und Küche sind gut. Abends spielt bei der Fußball-EM Deutschland gegen Österreich. Michael Ballack erzielt per Freistoß den 1:0 Siegtreffer. Der Treffer wird später zum Tor des Jahres gewählt. 

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Tag 25: La Guingeta - Espot 17.06.2008 - 500 hm auf - 3 h - 9 km

GR 11 - Etappe Tag 25
Die freundliche Wirtin des Hotels hat mir gestern noch telefonisch für Übermorgen eine Reservierung im Refugio Mallafré gemacht. Für die heutige Etappe ist Espot mein Ziel. Dort will ich mir neue Bergschuhe kaufen, da sich meine alten Lowa allmählich aufzulösen beginnen. Insbesondere im Fußbett habe ich Stellen, die den Druck nicht mehr auf die gesamte Sohle verteilen, sondern an einzelnen Stellen sogar schon für Blutergüsse gesorgt haben. Der Tag beginnt mit strömendem Regen, den ich aber bei einem ausgedehnten Frühstück im Hotel aussitze. Als es gegen 09:30 aufgehört hat zu regnen starte ich.


Zunächst geht es zur kleinen Ortschaft Jou. Wieder mal vermisse ich beim Laufen durch hohes und nasses Gras meine Gamschen. Hinter Jou läuft man dann ein Stück Strasse und hat einen guten Rückblick auf La Guingeta. Nach 3 Stunden bin ich in Espot, bei inzwischen herrlichem Sonnenschein. Im Handbuch ist ein gutes und günstiges Hostal empfohlen, aber entgegen meiner ursprünglichen Planung laufe ich einem spontanen Entschluß folgend daran vorbei und noch 1,5 km weiter zum hinter Espot liegenden Campingplatz Voraparc. Dort angekommen melde ich mich an und erhalte viele nützliche Infos. Als ich aus der Rezeption herauskomme traue ich meinen Augen kaum. Vor mir steht Eike. Wir fallen uns spontan um den Hals, er hat sich richtig Sorgen gemacht als wir uns verloren haben, hat mich am Paß lange gesucht, ist nochmal ein Stück zurückgelaufen, hat dann aber letztlich aufgegeben und ist bis Espot durchgelaufen.

Eike steht vollbepackt vor mir, hat Schneeschuhe auf dem Rucksack (die man hier im Nationalparkbüro mieten und hier oder in Senet zurückgeben kann) und will heute noch bis zum Ref. Amitges weiter. Er überlegt kurz, ob er noch bleibt und wir morgen zusammen weiterziehen, aber ihm läuft die Zeit davon und er macht sich nach einem herzlichen Abschied dann auf die Strecke zum Ref. Amitges.

Dank der Infos von Eike und der Dame an der Campingrezeption kann ich nun einen gezielten "Rundumschlag" starten. Ich laufe zurück nach Espot,  hole Geld am Bankomat, Lebensmittel für 4 Tage, leihe mir im Nationalparkbüro Schneeschuhe für die nächsten Etappen, kaufe mir neue Schuhe und Socken und sitze später dann mit meinen Einkaufstüten zufrieden und frisch gerüstet in einer kleinen Bar in Espot und schreibe meinen Tagesbericht. Ich freue mich riesig auf die nun anstehenden Etappen und beschließe nicht nur bis zum viel zu nah gelegenen Ref. Mallafré, sondern zum Ref. Amitges zu laufen. Selbst das ist mit ca. 5 Stunden nicht die Welt. Im Nationalparkbüro gab es eine Broschüre mit dem Titel "Bären und Touristen" die ich aufmerksam lese. Vieles ist nützlich, wenn man es in der konkreten Situation dann schafft ruhig zu bleiben. Die Bären wurden aus Slowenien geholt und hier wieder angesiedelt. An einer Stelle heißt es dann, man solle sich niemals zwischen eine Bärin und ihr Junges stellen, eine Idee auf die ich niemals gekommen wäre.
;-)

Hier endet der Teil I des Berichts. Jetzt geht es in die Zentralpyrenäen. 
Traumhafte Etappen stehen bevor.

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